Dienstag, 6. November 2012

[Rezension] Stephan R. Bellem - Bluttrinker

Autor:Stephan R. Bellem
Titel:Bluttrinker
Reihe:-
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Otherworld
Erschienen:Januar 2010
Seiten:440
Kann man, in Zeiten des Krieges, den Glauben der Menschen so stärken, dass sie selbst einem Göttervater widerstehen können?


Die Handlung

Andrul, ein Soldat, der nur knapp einen Trollangriff überlebt hat, wird vom Göttervater Aurelion zu seinem Herold ernannt. Aurelion, der vor langer Zeit von seinen Kindern aufgrund seiner Gräueltaten in die Niederhöllen verbannt worden ist, schenkt Andrul damit nicht nur sein Leben, sondern verleiht ihm auch eine schreckliche Macht.
Von diesem Tag an trägt Andrul einen neuen Namen. Karandras, der Sohn der Dunkelheit.
Sein Hass auf die Götterkinder ist unermesslich und er macht sich auf, Aurelion zu rächen, wobei er eine Schneise der Verwüstung hinterlässt und immer mehr Anhänger um sich schart.

Nur der Glaube an sich selbst und an ihre eigenen Götter kann die Menschen und die Völker, die sich ihnen in der Stunde der Not anschließen, vor Aurelions Macht schützen.
Denn der Glaube ist das Stärkste, das man einem Gott zur Verfügung stellen oder nehmen kann.

Doch in einer Welt, in der man unablässig um sein Leben kämpfen muss, ist der Glaube nicht leicht zu finden.


Mein Eindruck

Als erstes möchte ich anmerken, dass der Titel Bluttrinker doch einen etwas falschen Eindruck erweckt. Zwar dreht sich einer der zahlreichen Handlungsstränge um eine Bluttrinkerin, doch ist dieser Teil nicht so vorherrschend, dass man die Geschichte unbedingt danach hätte benennen müssen.
Die Kurzbeschreibung, die man auf Amazon, in der Onleihe u.s.w. lesen kann, lässt noch nicht mal wirklich darauf schließen, dass es sich bei Bluttrinker auf einen High Fantasy Roman handelt.
Das mag damit zusammenhängen, dass Bluttrinker als Prequel zu den "Chroniken des Paladins" geschrieben wurde und man dementsprechend wahrscheinlich annimmt, dass die meisten Leser mit dem Setting des Buchs vertraut sind.
Bei mir war es nicht so. Denn mein bisher einziges Buch von Stephan R. Bellem war der Urban Fantasy Roman "Die Wächter Edens".
Aber glücklicherweise lese ich sehr gerne High Fantasy und war positiv überrascht, als ich die ersten Seiten gelesen habe.

Der Schreibstil in Bluttrinker ist genauso fesselnd wie ich ihn von "Die Wächter Edens" in Erinnerung hatte. Die vielen Handlungsstränge, ich glaube am Anfang waren es vier, können einen erstmal ein wenig verunsichern, doch man kommt wirklich überraschend schnell in die Geschichte rein.
Die unterschiedlichen Blickwinkel gestalten die Geschichte umso spannender und detaillierte Kampfszenen bringen noch ordentlich Action mit rein.

Die wichtigen Charaktere sind alle sehr gut dargestellt. Sie haben Substanz, doch es werden keine unnötig ausufernden Schicksale in die Geschichte eingebracht.
Nur dort wo es nötig ist, geht der Autor auch mal etwas in die Tiefe bzw. in die Privatsphäre Charaktere.

Sehr gut dargestellt finde ich die unterschiedlichen Völker / Rassen, wie Trolle, Zwerge, Orks, Elfen.
Beispielsweise die Elfen:
In den meisten Romanen laufen sie und aufwändig gearbeiteten Kleidern herum, führen kunstvoll verzierte Waffen mit sich etc. In Bluttrinker dagegen leben sie allein von der Natur, die sich um sie herumschlingt und sich ihren Bedürfnissen anpasst.

Einzig schade finde ich, dass Gordan, der Magier, ein wenig klischeehaft wirkt.
Ein angesehener Magier, der stärker ist als die anderen Mitglieder seiner Zunft, der älter ist, als ein Mensch sein dürfte, der mit Elfen sowie mit Zwergen befreundet ist und der sich dazu berufen fühlt die Geschicke der verschiedenen Völker in die, seiner Meinung nach, richtige Richtung zu lenken.

Mehr als wieder gut gemacht wird das jedoch durch viele andere, gut umgesetzte Ideen. Allein die Art, auf die die Bluttrinker erschaffen werden, finde ich ziemlich genial.


Mein Fazit

Temporeiche High Fantasy mit interessanten Charakteren, spannenden Kämpfen und guten Ideen.
Wer neu in dem Genre ist, sollte mit etwas leichterer Kost anfangen, aber Genrekenner werden an diesem Roman sicher ihre Freunde haben.


Bewertung




Zusätzliche Info

Prequel zu "Die Chroniken des Paladins":
  1. Tharador
  2. Das Amulett
  3. Das Buch Karand
Alle drei Bände dieser Reihe sind ebenfalls beim Verlag Otherworld erschienen.

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