Freitag, 18. Januar 2013

[Rezension] Michaela F. Hammesfahr - Dein Blut für ewig

Autor:Michaela F. Hammesfahr
Titel:Dein Blut für ewig
Reihe:-
Originaltitel:-
Übersetzung:-
Verlag:Rowohlt
Erschienen:Dezember 2010
Seiten:416
Blutsauger mal gar nicht magisch, sondern mit medizinischen Hintergründen.


Die Handlung

Anne nutzt ihre Semesterferien um endlich mal wieder etwas Zeit im Haus ihrer Eltern zu verbringen. Außerdem macht sie ein Praktikum im Kindergarten.
Aber auch ihre Freizeit mit ihrer Freundin Nina kommt nicht zu kurz. Und Suse, Annes Mutter, ist begeistert, als Nina Anne den begehrten, gerade erst wieder Junggesellen, Kilian vorstellt.

Doch benimmt sich der attraktive Buchhändler aus gutem Haus in Annes Gegenwart höchst seltsam. Ständig schnüffelt er an ihr und jedesmal knurrt ihm dabei auffällig der Magen.

Doch Annes Aufmerksamkeit wird auch von anderen Merkwürdigkeiten gefordert. Sie fühlt sich neuerdings beobachtet. Und dann macht sie einen eigenartigen Leichenfund auf einem Friedhof, auf dem eigentlich schon seit hundert Jahren niemand mehr beerdigt worden sein dürfte.


Mein Eindruck

Bis auf der erste Kapitel, Zahltag, sind alle mit einem Wochentag als Titel versehen. Der Zeitraum, in dem sich die Geschichte nach dem Kapitel Zahltag abspielt, erstreckt sich über 15 Tage. Jeder einzelne Tag ist auf Absätze aufgeteilt, in denen abwechselnd auf die verschiedenen Charaktere fokussiert erzählt wird.
Anfangs kann einen das beim Lesen schon ein wenig verwirren, wenn man noch nicht daran gewöhnt ist, dass eine Leerzeile auf eine neue Perspektive hinweist.
Vorteilhaft ist, dass man so immer die Gedanken und Gefühle der aktuellen Hauptperson mitverfolgen kann und so baut sich nach und nach von verschiedenen Seiten aus eine Geschichte mit einem komplexen Hintergrund auf.

Denn, im Gegensatz zu den meisten Romantic Fantasy Romanen, geht es nicht um mystische Vampire mit magischen Kräften, sondern es wird viel Wert auf biologische Hintergründe und möglichst viel Realitätsnähe gelegt. Unter den Hauptcharakteren befinden sich auch Ärzte und Wissenschaftler, durch die man mehr über die physiologischen Vorteile und Einschränkungen der "Sanguisorbier" erfährt.

Das hat leider, besonders anfänglich, als noch viel erklärt werden muss, den Nachteil, dass die Geschichte teilweise etwas zu sachlich wirkt.
Doch nach und nach kommen die Charaktere in Fahrt und zwischen Anne und Kilian entwickelt sich eine interessante Liebesgeschichte. Auch die Nebencharaktere werden gut in Szene gesetzt und alle ergeben zusammen ein großes Ganzes.

Was mir persönlich etwas eigenartig vorkam war die Bezeichnung "Parasiten". Die Sanguisorbier nennen sich sogar oft selbst so. Das wirkt ein wenig unglaubwürdig, denn sie leben teilweise in Schlössern, geben viel auf gute Stammbäume und ihren gesellschaftlichen Status.
Zwar sehen sie ihre "Sonnenallergie" als Strafe und es gefällt ihnen auch nicht sonderlich, dass sie sich, zumindest alle paar Wochen, von Menschen nähren müssen, doch die Bezeichnung "Parasiten" ist schon sehr heftig.

Das Ende lässt viele Fragen offen. Da bleibt wirklich nur zu hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Auf den letzten Seiten befindet sich ein kleines Nachschlagewerk für Fachbegriffe, welches nochmal ein oder zwei Unklarheiten aus dem Weg räumt.


Mein Fazit

Dein Blut für ewig ist mal ein ganz anderer "Vampirroman". Magie und Mystic werden vollkommen außen vor gelassen und stattdessen wird eine relativ realitätsnahe Geschichte konstruiert, die auf einem komplexen Hintergrund mit medizinischer Basis aufbaut.
Trotzdem kommen Spannung und Romantik nicht zu kurz.
Ich würde mich auf jeden Fall über eine Fortsetzung freuen.


Bewertung




Zusätzliche Info

Die Autorin hat 2 weitere Bücher über die "Parasiten" geplant, aber nähere Infos konnte ich dazu nicht finden.

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