Donnerstag, 26. September 2013

Rezension: David Kirk - Ronin

Autor:David Kirk
Titel:Ronin
Reihe:Musashi Series
Originaltitel:Child of Vengeance
Übersetzung:Jochen Schwarzer
Verlag:Rowohlt
Erschienen:September 2013
Seiten:512
Der erste Band der fiktiven Biographie des berühmten Samurai Musashi Miyamoto.


Die Handlung

Den Großteil seiner Kindheit hat Bennosuke so gut wie allein zugebracht. Denn nachdem seine Mutter vor acht Jahren ums Leben gekommen ist, machte sich sein Vater, ein respektierter Samurai, auf den Weg, um vor seiner Trauer zu fliehen. In dieser Zeit ist Bennosukes Vater zum Heerführer seines Fürsten Shinmen geworden und hat auch dessen Namen angenommen, weshalb auch Bennosuke nun den Nachnamen Shinmen trägt.

Seit der Flucht seines Vaters bestand Bennosukes Leben darin, die Rüstung seines Vater instand zu halten, seinem Onkel, dem Mönch des Dorfes, im Tempel zur Hand zu gehen und im Dojo seines angeheirateten Onkels das Kämpfen zu erlernen. Andere Kontakte hat Bennosuke nicht, denn die anderen Dorfbewohner meiden ihn.

Doch nun, nachdem er acht Jahre lang kaum ein Lebenszeichen von sich gegeben hat, erscheint Bennosukes Vater Munisai wieder in seinem Heimatdorf. Der große Heerführer ist verletzt und weder er noch Bennosuke finden die Kraft zu einer Aussprache. Trotzdem lässt Bennosuke sich von Munisai zum Samurai ausbilden - im Alter von gerade mal dreizehn Jahren.


Mein Eindruck

Ronin ist der erste Band der Musashi-Reihe von David Kirk. Die Geschichte basiert auf dem Leben des unter dem Namen Musashi Miyasaki bekannt gewordenen Samurai. Da es aber nicht genug Details gibt, um Musashis Geschichte wirklich komplett nachzuerzählen, sind große Teile von Ronin vom Autor erdacht. Genauere Informationen dazu, welche Teile der Geschichte belegbar sind, findet man im Nachwort des Buchs.

In Ronin erzählt uns der Autor von der Kindheit und Jugend von Musashi, der eigentlich Bennosuke heißt. Bennosuke hat seine Mutter früh verloren und sein Vater ist direkt danach verschwunden. Sehr genau wird ausgeführt, wie Bennosuke mit seinem einsamen Leben hadert, wie er darauf reagiert, dass die Dorfbewohner ihn meiden und wie wichtig seine wenigen sozialen Kontakte für ihn sind. Nicht weniger emotional wird es, als sein Vater plötzlich wieder in sein Leben tritt. Die Beziehung der beiden ist kompliziert. Doch nach und nach erfährt Bennosuke endlich mehr über seiner Vergangenheit und kann sich damit auseinandersetzen.

Das Buch ist sehr verständlich geschrieben. Ich persönlich habe mich bisher nicht allzu viel mit der japanischen Kultur beschäftigt, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme. Praktisch ist auch, dass Namen so benutzt werden, wie es bei uns der Fall ist. Normalerweise setzen Japaner ja den Familiennamen nach vorne, aber hier wurde die bei uns gewohnte Reihenfolge der Namen verwendet.

Ansonsten sollte man sich, bevor man sich für dieses Buch entscheidet, darüber im Klaren sein, dass hier sehr authentisch geschildert wird. Und es geht um Samurai. Es wird also teilweise recht brutal. Und Blut fließt nicht nur dann wenn es um die Ehre geht. Außerdem wird es manchmal etwas kompliziert und wirkt schon fast ein bisschen trocken, wenn es darum geht Kriegsstrategien oder die Machtverhältnisse im damaligen Japan zu erklären. Insgesamt wurde dieser schwierige Balanceakt aber gut gemeistert und man lässt diese etwas theoretischen Strecken doch recht schnell hinter sich.


Mein Fazit

Ronin ist ein fazsinierendes Buch, dass eindringlich die Kindheit und Jugend eines wirklich interessanten Charakters beschreibt. Liebe, Hass, Ehre, Schmerz, Verbitterung, Neid, das alles spielt eine große Rolle im Leben des jungen Protagonisten und diese Emotionalität lässt auch den Leser nicht kalt.


Bewertung




Zusätzliche Info

Ich habe das Rezensionexemplar dieses Buchs auf Vorablesen.de gewonnen. Vielen Dank an Vorablesen und den Rowohlt Verlag.

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