Dienstag, 29. Oktober 2013

Rezension: Jodi Meadows - Das Meer der Seelen 1. Nur ein Leben

Autor:Jodi Meadows
Titel:Nur ein Leben
Reihe:Das Meer der Seelen (Band 1)
Originaltitel:Erin Incarnate (The New Soul Trilogy 1)
Übersetzung:Michaela Link
Verlag:Goldmann
Erschienen:Januar 2013
Seiten:352
Band 1 der Reihe "Das Meer der Seelen" von Jodi Meadows.


Die Handlung

Es gibt eine Million Seelen. Ganz genau eine Million Seelen. Jede dieser Seelen wird seit Jahrtausenden wiedergeboren und kann sich an ihre vorherigen Leben erinnern.

Doch nach dem letzten Tod von Ciana geschieht etwas, das noch nie dagewesen ist. Ciana wird nicht wiedergeboren. Stattdessen kommt mit dem Neugeborenen, das Ciana hätte sein sollen, eine neue Seele zur Welt. Vollkommen rein und unbeschrieben - es ist ihr erstes Leben.

Aber die Menschen vermissen Ciana und sie haben Angst. Werden noch mehr Seelen endgültig verschwinden?

So wird Ana, die Verkörperung der neugeborenen Seele, gemieden. Lediglich ihre Mutter wird dazu gezwungen, sie trotz allem aufzuziehen. So wächst Ana fern von Heart, der Stadt in der die meisten der wiedergeborenen Menschen leben, auf.

Als Ana 18 Jahre alt ist, macht sie sich auf den Weg. Sie will weg von der grausamen Mutter und sich auf die Suche nach Antworten machen. Denn Ana will wissen, warum sie so anders ist als alle anderen.Warum wurde sie nicht als Ciana wiedergeboren? Warum hatte ihre Seele noch kein Leben vor diesem?

Auf ihrem Weg trifft sie Sam, einen jungen Mann, der ihr das Leben rettet, nachdem sie von Sylphen angegriffen wurde und ihr sogar dabei hilft in die Stadt zu gelangen, wo sie in der Bibliothek mit der Suche nach Antworten beginnen will.


Mein Eindruck

Die Grundidee der Geschichte um Ana gefällt mir sehr gut und sie sorgt für reichlich Stoff zum Nachdenken.

Zum einen sind da die Besonderheiten der Menschen, die schon seit 5000 Jahren immer wieder wiedergeboren werden. Dabei ist zum Beispiel interessant, wie sich das Wissen um die eigene Wiedergeburt auf das Leben der Menschen auswirkt. Was fängt man mit so vielen Leben an? Welche Beziehung haben die Wiedergeborenen zu ihren früheren Körpern? Wie muss es wohl sein, wenn man an seinem eigenen Grab steht? Und wie ist es wohl, wenn man nach 5000 Jahren eigentlich jede Menschenseele kennt und dann plötzlich jemand neues kennenlernt?

Zum anderen ist da Anas Perspektive, die nicht minder interessant ist. Dadurch, dass sie die erste Neuseele ist, ist sie vollkommen verunsichert. Wird sie wiedergeboren werden? Oder hat sie nur dieses eine Leben, in dem sie nun auch noch so viel Hass und Unmut der anderen Menschen erdulden muss?

Und das sind nur wenige Facetten des Themas, das diesem Buch zugrunde liegt.

Erzählt wird die Geschichte aus Anas Perspektive. Was aufgrund der emotionalen Basis der Geschichte sicherlich eine gute Entscheidung hätte sein können. Allerdings wurde sie eher holprig umgesetzt.

Ana ist fernab der Zivilisation aufgewachsen. Ihre Mutter hat sie schon seit ihrer frühesten Kindheit komplett abgekapselt. Zwar wird dargestellt, dass Ana ein kluges und gelehriges Mädchen ist, doch wird auch immer wieder darauf hingewiesen, dass ihre Mutter ihr kaum das Notwendigste beigebracht hat und dass es auch nur wenige Bücher gab aus denen sie lernen konnte. Trotzdem versteht Ana, als sie mit Sam in Heart ankommt, beispielsweise sofort, was es mit der Stromversorgung der Stadt auf sich hat. Sowas ist ja eine schöne Info für den Leser, der dadurch ein besseres Bild von Heart bekommt, aber Ana sollte nicht diejenige sein, die das erklärt. Auch sonst weiß und erkennt sie überraschend viel, wenn man ihre bisherigen Lebensumstände bedenkt.

Außerdem wird Ana zwischendurch ein wenig nervig. Sie hackt ständig darauf herum, dass sie ja nur eine Seelenlose ist (wobei sie ja eine Seele hat - nur eben eine neue) und keine Freundlichkeit verdient hat und zu nichts imstande ist. Natürlich kommt dieses Verhalten durch die schlechte Behandlung ihrer Mutter, aber ihr Verhalten ist auch hier ein wenig übertrieben dargestellt.

Ein wenig Besserung haben wir dann Sam zu verdanken. Während sie von ihm lernt, Vertrauen zu fassen und Nähe zuzulassen, macht Ana sich selbst auch mal ein bisschen weniger runter.

Zwischen Sam und Ana entwickelt sich eine bewegende Liebesgeschichte, während die Handlung drumherum teilweise sogar richtig spannend wird.


Mein Fazit

Insgesamt ist "Nur ein Leben" ein schöner Auftakt in die Reihe "Das Meer der Seelen". Die Basis der Geschichte regt zum Nachdenken an und wenn die Protagonistin nicht gerade auf sich selbst herumhackt, dann gibt sie eine durchaus sympathische Erzählerin ab.
Das Ende verspricht eine nicht minder interessante Fortsetzung, ist aber trotzdem ein Ende, mit dem man bis zum Erscheinen von Band 2 leben kann.


Bewertung




Zusätzliche Info

"Nur eine Liebe", Band 2 der Reihe "Das Meer der Seelen" ist auf der Verlags-Webseite für den 17. März 2014 angekündigt.

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